- Das Sommermärchen mit Schattenseiten: Warum Hitze unterm Sattel zum Thema wird
- Die Hauptdarsteller für ein angenehmes Reitklima: Atmungsaktivität und Schweißmanagement
- Nicht jede Unterlage ist eine Sommer-Unterlage: Worauf es grundsätzlich ankommt
- Die Suche nach dem Ideal: Warum ein genauerer Blick auf Materialien lohnt
- FAQs – Häufige Fragen rund um Sattelunterlagen im Sommer
Ah, der Sommer! Endlich wieder diese langen, herrlichen Ausritte durch sonnengetränkte Landschaften, das zufriedene Schnauben unseres Lieblings unter uns – wer von uns Reitern liebt dieses Gefühl nicht? Aber mal ehrlich, während wir die Seele baumeln lassen, sollten wir auch einen Gedanken an unsere treuen Vierbeiner verschwenden: Wie geht’s denen eigentlich da drunter, unter dem Sattel, wenn das Thermometer ordentlich klettert?
Es ist nämlich so: Die Wahl der richtigen Sattelunterlage spielt eine Riesenrolle dafür, ob sich unser Pferd an heißen Tagen wirklich wohlfühlt, motiviert mitmacht und seine Haut gesund bleibt. Denn nichts soll uns die Freude am Sommerreiten trüben, schon gar kein unnötiges Unbehagen oder ein Hitzestau. Deshalb nehmen wir heute mal ganz genau unter die Lupe, warum dieses Thema so wichtig ist und was Sie tun können, damit Ihr Pferd auch in der warmen Jahreszeit einen kühlen Kopf – und vor allem einen kühlen Rücken – bewahrt.
Das Sommermärchen mit Schattenseiten: Warum Hitze unterm Sattel zum Thema wird
Pferde sind ja von Natur aus ziemlich clever, was ihre Körpertemperatur angeht – sie regulieren das hauptsächlich übers Schwitzen. Aber, und das ist der Knackpunkt, unter einem Sattel, der ja nun mal eng am Pferderücken anliegt, sieht’s mit der Luftzirkulation oft mau aus. Was passiert? Der Schweiß kann nicht richtig verdunsten, und schwupps, staut sich die Hitze. Und es ist kein Geheimnis mehr – aktuelle Studien zur Thermoregulation zeigen immer wieder: Pferde können tatsächlich deutlich schneller überhitzen als wir Menschen. Gerade wenn sie ordentlich arbeiten müssen und die Bedingungen nicht optimal sind, kann die Körpertemperatur schon mal in bedenkliche Höhen schnellen.
Die Folgen von so einem Hitzestau und der ständigen Feuchtigkeit unter der Sattelunterlage sind, naja, alles andere als angenehm und können von bloßem Unbehagen bis hin zu handfesten gesundheitlichen Problemen reichen:
- Hautirritationen: Stellen Sie sich vor, Ihre Haut wäre ständig nass – sie würde aufweichen. Genau das passiert auch beim Pferd. Und dann haben Scheuerstellen, Pilzinfektionen oder bakterielle Entzündungen leichtes Spiel.
- Druckstellen: Eine feuchte, vielleicht sogar rutschige Unterlage kann die Entstehung von fiesen Druckstellen noch begünstigen.
- Leistungsabfall: Ein Pferd, dem es unter dem Sattel einfach zu warm und ungemütlich ist, wird sich kaum locker und motiviert bewegen. Das leuchtet ein, oder?
- Hitzestress: Im schlimmsten Fall kann so ein lokaler Hitzestau sogar zu allgemeinem Hitzestress beitragen, und das kann die Gesundheit Ihres Pferdes ernsthaft gefährden.
Sie sehen also: Die richtige Sattelunterlage für den Sommer auszuwählen, ist nicht nur eine Frage von „nett zu haben“, sondern ganz direkt für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Pferdes entscheidend.
Die Hauptdarsteller für ein angenehmes Reitklima: Atmungsaktivität und Schweißmanagement
Wenn wir wollen, dass es unser Pferd unterm Sattel auch im Sommer angenehm hat, dann kommen zwei Eigenschaften der Sattelunterlage ins Spiel, die quasi die Hauptrollen besetzen: Atmungsaktivität und Schweißmanagement.
Atmungsaktivität: Das Prinzip kennen Sie sicher von Ihrer eigenen Sportkleidung: An einem heißen Tag ist es einfach furchtbar, wenn keine Luft an die Haut kommt. Ihrem Pferd geht’s da ganz genauso. Eine atmungsaktive Sattelunterlage ist wie eine kleine Klimaanlage: Sie lässt warme, feuchte Luft vom Pferderücken weg nach außen entweichen und gleichzeitig kann frische Luft zirkulieren. Das ist wirklich ein entscheidender Punkt, einem Hitzestau vorzubeugen. Wie gut das klappt, hängt natürlich stark vom Material und der Webart der Unterlage ab.
Schweißmanagement: Pferde schwitzen, um sich abzukühlen – das ist ein ganz natürlicher und wichtiger Vorgang. Eine gute Sattelunterlage ist hier wie ein fleißiger Helfer: Sie nimmt den Schweiß effektiv von der Haut des Pferdes auf (man spricht da auch vom „Wicking-Effekt“) und, ganz wichtig, gibt ihn idealerweise auch schnell wieder an die Umgebung ab, trocknet also flott. Wenn der Schweiß nämlich nur aufgesaugt und im Material festgehalten wird, bleibt die Haut feucht, und schon sind wir wieder bei den Problemen, die wir oben besprochen haben. Das Ziel ist also ganz klar: Die Haut soll so trocken wie möglich bleiben.
Beide Eigenschaften zusammen – Atmungsaktivität und ein cleveres Schweißmanagement – sorgen dafür, dass sich Ihr Pferd auch bei Anstrengung und sommerlichen Temperaturen deutlich wohler fühlt und seine Haut geschützt ist. Das macht doch Sinn, oder?

Filzschabracken
Nicht jede Unterlage ist eine Sommer-Unterlage: Worauf es grundsätzlich ankommt
Die perfekte Sattelunterlage für den Sommer zu finden, bedeutet also, dass wir ein bisschen genauer hinschauen müssen. Denn, ganz ehrlich, nicht jedes Material und jede Machart ist für die warmen Tage gleich gut geeignet. Auf diese Punkte sollten Sie ein besonderes Auge haben:
- Materialeigenschaften: Ob jetzt klassische Naturfasern wie Wolle und Baumwolle oder topmoderne Funktionsfasern – jedes Material hat seine eigene Art, mit Wärme und Feuchtigkeit umzugehen. Manche sind von Haus aus super atmungsaktiv, andere punkten mit einem besonders guten Feuchtigkeitstransport.
- Luftzirkulation: Auch wie die Sattelunterlage geschnitten und aufgebaut ist, beeinflusst die Belüftung. Ein anatomischer Schnitt zum Beispiel, der die Wirbelsäule freilässt, kann schon helfen, dass die Luft besser zirkulieren kann.
- Dicke und Dichte: Eine sehr dicke oder dichte Unterlage polstert zwar oft schön, kann aber unter Umständen auch mehr Wärme stauen, wenn sie nicht aus wirklich funktionalen Materialien gemacht ist. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt.
- Trocknungseigenschaften: Eine Unterlage, die nach dem Reiten fix wieder trocken ist, ist nicht nur hygienischer und schneller wieder startklar, sondern verhindert auch, dass Restfeuchte beim nächsten Auflegen stört. Ein kleiner, aber feiner Unterschied!
Am Ende geht es darum, eine gute Balance zu finden: zwischen der nötigen Polsterung, dem Schutz für den Pferderücken und einem optimalen Klimamanagement, damit Ihr Pferd sich rundum wohlfühlt.
Die Suche nach dem Ideal: Warum ein genauerer Blick auf Materialien lohnt
Es kristallisiert sich also heraus: Die eine pauschale Antwort auf die Frage, welche Sattelunterlage Ihr Pferd im Sommer kühl und trocken hält, gibt es so nicht. Der Markt ist ja riesig und bietet eine Fülle an Materialien – von altbewährten Naturprodukten bis hin zu Hightech-Synthetikfasern. Und jedes einzelne davon hat eben seine ganz spezifischen Stärken und, ja, auch Schwächen für den Einsatz an warmen Tagen.
Ob nun reine Baumwolle, echter Wollfilz, kuscheliges Lammfell oder spezielle Funktionsgewebe mit luftigen Mesh-Einsätzen – die Unterschiede, was Atmungsaktivität, Schweißaufnahme, Trocknungszeit und die Regulierung der Temperatur angeht, können wirklich enorm sein. Um Ihnen die Wahl ein bisschen leichter zu machen und damit Sie die Eigenschaften der verschiedenen Materialien mal ganz genau unter die Lupe nehmen können, lohnt sich ein detaillierter Vergleich. Und warum gerade Filz so toll ist, das kannst du hier erfahren.
Sind Sie neugierig, welche Materialien Ihrem Pferd im Sommer den besten Komfort bieten? Entdecken Sie jetzt die Top-Optionen für einen kühlen Pferderücken: Zum großen Materialvergleich: Finden Sie die perfekte Sommer-Sattelunterlage!
Ihr Iberosattel® Team
FAQs – Häufige Fragen rund um Sattelunterlagen im Sommer
F: Schwitzen Pferde im Sommer eigentlich immer unter dem Sattel?
Ja, absolut! Schwitzen ist ja eine ganz natürliche und superwichtige Körperfunktion, um sich abzukühlen – gerade wenn’s warm ist und das Pferd arbeitet. Die entscheidende Frage ist aber: Wie gut kommt die Sattelunterlage mit diesem Schweiß klar? Leitet sie ihn fix ab und sorgt dafür, dass sich die Haut wieder trocken anfühlt, oder stauen sich Feuchtigkeit und Hitze darunter? Das ist der Punkt.
F: Reicht es, im Sommer einfach eine dünnere Sattelunterlage zu nehmen?
Nicht unbedingt, nein. Eine dünnere Unterlage isoliert zwar tendenziell etwas weniger, das stimmt schon. Aber wenn das Material nicht wirklich atmungsaktiv ist oder Feuchtigkeit nur schlecht weiterleitet, dann kann es trotzdem zu den bekannten Problemen kommen. Oft sind die Eigenschaften des Materials viel wichtiger als die reine Dicke. Es geht wirklich darum, diese gute Balance zwischen Polsterung und Klimafunktion zu finden.
F: Woran merke ich denn, dass es meinem Pferd unter dem Sattel zu warm wird?
Da gibt es ein paar Anzeichen, auf die Sie achten können: übermäßiges Schwitzen (also deutlich mehr, als bei normaler Anstrengung zu erwarten wäre), vielleicht auch Unruhe oder dass Ihr Pferd empfindlich reagiert, wenn Sie den Sattelbereich nach dem Reiten putzen. Auch eine klatschnasse, schwere Sattelunterlage, die ewig braucht, um zu trocknen, kann ein Warnsignal sein. Und langfristig können sich natürlich auch Hautirritationen oder sogar Haarbruch in der Sattellage zeigen. Also, Augen auf!